Freitag, 8. Januar 2016

freutag {von pferden in irren nächten}

gestern nachmittag raffte mich migräne dahin. 

ich rollte mich auf dem sofa zusammen, zog mir die decke über den kopf und hoffte, dass die beiden mädels nicht so viel blödsinn anstellen. 
meine befürchtung war völlig unbegründet. die königin rollte sich unter meiner decke zusammen (und ich würde sogar behaupten, dass sie auch eingeschlafen ist). das trollkind turnte auf mir herum. irgendwann kam dann der mann nach hause und ich wankte in mein bett. 

gegen 21 uhr war ich soweit wieder hergestellt, dass ich am abendprogramm teilnehmen konnte. welches da hieß, das trollkind bespassen. denn dieses schlief als einziges kind eben noch nicht. und der mann brauchte nun endlich zeit für seine unterlagen:

für den letzten kaffee des tages brauche ich nicht überall licht. im wohnzimmer sitzt der arbeitende mann und das trollkind gallopiert laut juchenzend auf dem stoffpferd um die sofas. ohne anzeichen von müdigkeit. 

ich tapse ins die küche und werkel vor mich hin. "hallo, ist da jemand?" spricht mich jemand von hinten unter dem esstisch an. 

oooh, denke ich beim gehen ins wohnzimmer mit dem kaffee in der hand, da spricht aber schon jemand fein. und bleibe erstaunt in der wohnzimmertür stehen. 





denn gerade als ich meinem mann von des kleinsten verbesserten sprachkünsten erzählen mag, gallopiert mir das kind schon wieder auf dem stoffpferd entgegen. "häh, wieso ist sie hier?" "sie ist schon die ganze zeit hier?!"

ich gehe wieder in den flur- da fegt an mir ein pinker, laut gackernder blitz vorbei ins kinderzimmer und schlägt die tür hinter sich zu. die königin auf diebestour. morgen früh finde ich bestimmt wieder rohe nudeln im bett... 

es zieht sich der abend. der mann geht ins bett. ich warte darauf, dass das kleinste einschläft. und gerade als ich denke, ebenfalls mit ihr ins die heia zu verschwinden ,weil sie endlich schläft, schlägt sie augen auf und spricht: 

mein pferd! 

und zeigt energisch auf das plüschding.


trollkind    mama, ist das? 
ich ein pferdeohr, g. 
trollkind    mama, ist das?
ich ein pferdefuß!
trollkind    ist das?
ich was ist das? 
trollkind    fuß!
ich wir gehen jetzt ins bett. 
trollkind   mamaaaaa, mein pferd!!!!
ich jaaaa, aber... 
trollkind   mama, ist das? 
ich ein pferdeohr, g., aber...
trollkind    m.´s, pferd?!
ich nun hast du es ja, aber wir sollten... 
trollkind    mamaaa, ist das?!
ich ein pferdeschwanz.

soviel ist an so einem plüschtier ja irgendwie nicht dran. an einem kindergehör aber auch nicht. sie wiederholt ständig.

trollkind    und das? 
ich ein pferdesattel.
trollkind    nein mama, ein band. 
... 

ich kürze ab. das ging bestimmt eine stunde so. unterbrochen vom wilden hin und her gerenne. geschimpfe und geplärre. stillen an der brust und erneutem fragen nach des pferdes gliedmaßen. 

trollkind  mama, ist das? 
ich was ist das?
trollkind    ein pferdeschwanz. und das? 

sie hat nun den bommel am pferdeschwanz entdeckt und ich das ende meiner geduld. so komme ich nie ins bett,denn der mann will sich bestimmt keine nächtlichen fragen nach der pferdeanatomie anhören...

ich g. das. ist. ein. pferdeschwanz. 
trollkind    und das? (zeigt wieder auf den bommel)
ich ein pferdeschwanz!

das ging noch eine weile so. denn seien wir doch mal ehrlich. man muss da schon aufpassen, was man den kindern so erzählt. nicht das g. beim nächsten mal dem freundlichen nachbarn mit den pferden erzählt, das seine tiere bommeln am hintern haben. oder? 

wir waren dann um drei uhr nachts im bett. sie schlief dann auch gleich ein. und ich träumte von pferden. 

und warum diese geschichte heute etwas für den freutag ist?

dieses kind ist teil meines lebens mit so einer freude und lebendigkeit, dass es mich jeden tag rührt. punkt. 


habt ein schönes wochenende! 

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