Samstag, 11. Juni 2016

{szenen einer nacht}

Was machst du da eigentlich? Werde ich manchmal vom Mann gefragt. 


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Nach Jahren mit den kleinen Damen habe ich es immer noch nicht kapiert: wenn deine innere Stimme dir sagt, geh ins Bett, dann mach das auch! 


Ich weiß, dass es ungesund ist, längere Zeit mit weniger als 6 Stunden Schlaf pro Nacht zu überleben, aber nach langen Abwägungen, muss ich sagen, dass ich die nächtliche Ruhe des Hauses zu schätzen weiß. Ich kann noch nicht mal genau sagen, WAS ich eigentlich mache. Wahrscheinlich nichts (aufregendes) und die Zeit vergeht auch. Aber dieses ominöse Nichts in der Nacht ist total schön. Tagsüber ist ja immer irgendwas. 

 

Ich weiß schon, dass ich ab September, wenn ich ganze 2,5 Stunden pro Tag auf Arbeit verbringe, die Mädels hin und her fahre, versuche meinen Shop am Leben zu halten, den Haushalt auf Trab und ich mich zwischendurch frage, ob der neue Alltag mir nun besser gefällt... dann werde ich mich also fragen, warum ich mich je über die Nächte beklagt habe. 


Denn immerhin bin ich mit nichts beschäftigt und habe viel Zeit für die vielen Fragen der jeweils wachen Mädels. Es gibt Nächte, in denen lernen wir die Zahlen. In anderen Nächten die Farben. Und in noch mehr Nächten schmeißen sie sich auf mich, wie zu Säuglingszeiten und schlafen einfach weiter. Und ich bin mit nichts weiter beschäftigt, als diese perfekten kleinen Menschen zu bestaunen, die auf unerklärliche Weise immer größer werden. Und fließe über vor Liebe. 


*

Nachts halb drei, irgendwo in Deutschland. Ich wollte eigentlich schon längst im Bett liegen, doch dann hielt mich ein schwedischer Mysterythriller davon ab. Und die Ruhe, die ich tagsüber hier einfach nicht finde. 


Also sitzen wir, die Kleinste und ich, Donnerstagnacht auf dem Fußboden im nächtlichen Wohnzimmer. Und warum tun wir das? Das Trollkind ist grade wach geworden. Um nicht zu sagen schlagartig PUTZMUNTER! 



Ich könnte nun meckern, aber damit würde ich nur andere "Monster" wecken. Wir würden dann möglicherweise zu Dritt hier sitzen. 


Wir machen das Beste daraus und...  schneiden Papier, trinken Wasser und Wein und gucken seltsame japanische Filme. Und Wurst haben wir auch genascht. Also sie, ich nicht. 







"Mama, hab ein Mädchen genitten! " Nächtliche Bastelstunde also. 


Sie die Papiermädchen, ich die Schnittmuster. Das hier wird eigentlich die Latzhose von #mamasliebchen. 



Übrigens sind wir programmtechnisch grad auf Fringe umgeschwenkt. Ich bin nun müde. Sehr sogar. Das Kind leider so garnicht. Es erzählt noch richtig, richtig, richtig viel. Und versucht mit der Schere in meinen Fuß zu schneiden. 






Tuk mal, zwei Mädchen, sagt sie. 

Ich frage, ob wir nun zu Papa ins Bett wollen. Kuscheln, schlafen und so. Sie sagt: oh ja, ich Titti und du Buch lesen! 





Ich sollte mir mal Gedanken über unsere Rituale machen... 

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